WIR SCHAFFEN MEHRWERTE FÜR MENSCH UND UMWELT

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Die Erhaltung der Artenvielfalt muss uns alle angehen. Die UN schätzt, dass von den etwa acht Millionen Pflanzen- und Tierarten bis zu einer Million in den kommenden Jahrzehnten vom Aussterben bedroht sind. Die Ursachen sind vielfältig: Monokulturen in Landwirtschaft und Garten, der Einsatz von chemischen Düngemitteln, Umweltverschmutzung und Klimawandel sind nur einige. Wir alle werden massiv betroffen sein, wenn wir dem Artensterben nicht entgegenwirken und ein Umdenken stattfinden wird.

Dramatischer Rückgang der Artenvielfalt

Das Artensterben ist kein Phänomen der Neuzeit. Die Anreicherung der Atmosphäre mit Sauerstoff, massive Kälteeinbrüche oder das Steigen/Sinken des Meeresspiegels, aber auch Vulkanismus und der vermutete Einschlag eines Asteroiden, sind nur einige massive Einschnitte, die ein Massensterben verursacht haben. Das Aussterben von Arten ist also grundsätzlich kein Novum. Dennoch beträgt die Aussterberate heute je nach Tierart und Schätzung das etwa 100- bis 10.000-fache der als natürlich geltenden Werte, die bei etwa ein bis drei aussterbenden Arten pro Jahr liegt. Wissenschaftler haben festgestellt, dass in Deutschland schon ein Drittel der Insekten-, Tausendfüßer- und Spinnenarten ausgestorben sind. Auch die Anzahl der Tiere hat sich stark reduziert: Im Wald um ein Drittel, im Grasland sogar um zwei Drittel berichtete die Tagesschau Ende Oktober 2019. Ähnlich sieht es auch bei Bienen und Schmetterlingen aus. Das derzeitige drastische Artensterben ist menschgemacht und die Ursachen sind doch vielfältig. Drei Viertel der Naturräume auf den Kontinenten wurden vom Menschen bereits erheblich verändert, in den Meeren zwei Drittel. Laut Bericht der UN haben sich die landwirtschaftlichen Ernteerträge seit 1970 vervierfacht. Der Holzeinschlag ist um fast 50 Prozent gestiegen. 60 Milliarden Tonnen erneuerbare und nicht erneuerbare Rohstoffe und Ressourcen werden alljährlich abgebaut – fast doppelt so viele wie noch 1980. Die mit Städten bebaute Gesamtfläche ist inzwischen mehr als doppelt so groß wie noch 1992. Gar verzehnfacht hat sich seit 1980 die Plastikmüll-Verschmutzung, zudem gelangen Unmengen Schwermetalle, Gifte und andere Abfallstoffe aus Fabriken in Gewässer, wie es in dem Bericht heißt.

Die Langzeitfolgen sind für uns nur schwer vorstellbar:  Wir stehen am Ende der Nahrungskette. Mit schwindender Biodiversität wird auch unsere Nahrungsvielfalt in Zukunft deutlich kleiner werden, Nahrungsquellen fallen einfach weg. Mit dem Rückgang der Artenvielfalt werden wir auch Quellen für Arzneimittel verlieren, denn aus den Pflanzen dieser Erde gewinnen wir unsere Medizin. Und schon jetzt leiden wir unter Ernteausfällen bedingt durch den Klimawandel. Der geschätzte Jahreswert des globalen Ernteertrags, der durch den Rückgang der Bestäuberpopulationen in Gefahr ist, liegt zwischen 210 und 515 Milliarden Euro. In China hat das Insektensterben bereits so dramatische Ausmaße angenommen, dass die Blüten der Pflanzen von Menschenhand bestäubt werden müssen – ohne dass die Menschen nur annähernd an die Bestäuberquote herankommen, die Bienen in der gleichen Zeit erreichen würden. Der Verlust der Biodiversität ist kein reines Umweltthema, sondern beeinflusst auch Entwicklung, Wirtschaft, politische Stabilität und soziale Aspekte wie Flüchtlingsströme.  Die nationalen wie globalen Bestrebungen und Zugeständnisse der Regierungen, sowie die vereinbarten Klimaschutzziele sind leider mehr als unzureichend um den Klimawandel zu stoppen und dem Artensterben entgegenzuwirken. Es ist an der Zeit auf die Wissenschaftler und die Klimaaktivisten der „Fridays for Future“-Bewegung zu hören und umfangreichere, vor allem konkrete Maßnahmen einzuleiten, um den Planeten Erde für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten. Darüber hinaus hat jeder einzelne von uns die Möglichkeit, Dinge in seinem oder ihrem „Mikrokosmos“ zu ändern und seinen Beitrag zu einer zukunftssicheren Erde zu leisten.

Der sera Umwelttag

Wir bei sera nehmen unsere Verantwortung sehr ernst. Als Umwelttechnikunternehmen sind wir stets bestrebt mit unseren Produkten Gutes für die Umwelt zu tun – sei es in der Abwasserbehandlung, im Bereich der alternativen Energien oder um bei Prozessen Wasser einzusparen. Wir haben unseren Leitsatz „Wir schaffen Mehrwerte für Mensch und Umwelt“ verinnerlicht. Wir fördern mit Bikeleasing den Umstieg unserer seraner vom Auto aufs Rad, stellen unsere Fahrzeugflotte sukzessive auf Elektro- und Wasserstoffmobilität um und haben immer die Umwelt im Blick. Das sera Hauptgelände verfügt über große Grünflächen, die wir weitestgehend der Natur überlassen, bepflanzt mit Apfelbäumen grenzt es direkt an einen Bach mit viel Unterholz und Rückzugsmöglichkeiten für Tiere aller Art. Doch das reicht uns nicht, daher haben wir schon vor einigen Jahren den sera Umwelttag ins Leben gerufen. Zunächst als Aktionstag, an dem wir seraner uns einem Projekt gewidmet haben – Müllsammeln im Ort oder Unkrautschneiden im nahegelegenen Wald um den gepflanzten Jungeichen genügend Raum zum Wachsen zu schaffen – wir haben die Ärmel hochgekrempelt. Vor zwei Jahren haben wir uns jedoch entschlossen, den Umwelttag dem Thema „Artenvielfalt und Arterhaltung“ zu widmen. Seitdem führen wir einen Termin im frühen Frühjahr und einen im Spätherbst durch. Unser Ziel war und ist es dabei, Lebensraum für Tiere zu schaffen und damit dafür zu sorgen, dass viele Arten ein sicheres und artgerechtes Leben führen können.

Das war zwar eine Menge Arbeit, aber im Team haben wir wirklich Tolles auf die Beine gestellt – auch dank der Experten, die bei sera arbeiten: Einige Kollegen sind Imker und haben uns großartig beraten, was das Anlegen der Wiesen angeht, andere Kollegen haben naturbelassene Gärten oder solche die extra zur Arterhaltung angelegt wurden. Davon haben nicht nur wir, sondern vor allem die Natur profitiert. Seit der ersten Edition des „neuen“ Umwelttages nutzen wir den Termin im Herbst, um alles winterfest zu machen: Mehr Laub für die Igel, die Vogelhäuser werden gecheckt aber für die Siebenschläfer hängen gelassen und das Insektenhotel wird nochmal mit Material befüllt. Ende Februar werden dann jeweils alle Bereiche frühlingsfit gemacht. Die Vogelhäuser werden abgehangen und gereinigt – so dass sie im Frühjahr nicht mehr nach Menschen riechen und von Vögeln bezogen werden können, die Blühwiesen werden beackert und für die Aussaat vorbereitet und das Insektenhotel wird ebenfalls gereinigt und komplett neu mit Material befüllt. Mit unserem Umwelttag zeigen wir, dass wirklich jeder einen Beitrag leisten kann. Wir sind stolz darauf, Mehrwerte für Mensch und Umwelt zu schaffen und hoffen, dass viele Leser unserem Beispiel folgen werden – die Natur wird es uns danken!

Den ersten Termin nutzten wir zum Aufbau verschiedener Unterschlupf-, Nist- und auch Nahrungsmöglichkeiten:

• Ein 5* Insektenhotel steht, abseits vom betriebsamen Geschehen bei sera, diversen Insekten und Spinnen zur Verfügung. Die einzelnen Etagen haben wir unterschiedlich ausgestattet um verschiedenen Arten wie Hummeln, Ohrenkneifern, Spinnen und vielen anderen Arten einen artgerechten Lebensraum zu bieten

• Für die stacheligen Vierbeiner haben wir Überwinterungs-möglichkeiten aus Steinen, toten Hölzern und Laub geschaffen

• Insgesamt 20 selbstgebaute Vogelhäuser wurden an beiden sera Standorten in Immenhausen aufgehangen.

• Neben einer großen Blühwiese haben wir auf dem gesamten Gelände an verschiedenen Stellen auch kleine Blühflächen mit bienenfreundlichen Blumen und Pflanzen angelegt

  • Auf der Erde leben etwa acht Millionen Tier- und Pflanzenarten, einschließlich 5,5 Millionen Insektenarten.
  • Etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Damit ist etwa jede achte Tier- und Pflanzenart akut vom Aussterben bedroht.
  • Etwa 500.000 Arten haben keinen lebensnotwendigen Lebensraum mehr für ein langfristiges Überleben.
  • 33% der Fischbestände in den Weltmeeren wurden im Jahr 2015 überfischt.
  • 85% der im Jahr 1700 existierenden Feuchtgebiete existierten im Jahr 2000 nicht mehr.
  • Etwa die Hälfte der bewachsenen Landfläche der Erde ist Agrarland.
  • Weltweit werden jährlich fast 30 Millionen Hektar Wald gerodet – das entspricht etwa 42 Millionen Fußballfeldern.

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