TIEF IM WESTEN… Aus alt mach neu – der sera Service im Einsatz

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Tief im Westen… – wo am Wochenende die Herzen der Fußballfans „auf Schalke“ oder im Westfalenstadion schlagen, wo „malochen“ und „auf Schicht“ ihren Weg in den Duden des Potts gefunden haben, mitten in dieser 17-Millionen-Metropole stehen wir und warten. Juni 2023, sieben Uhr morgens in Herne. Wir stehen und warten… – warten worauf? Nun, dieser Auftrag ist etwas anders und so müssen wir die Zeitmaschine anwerfen und zurückblicken.

An einem grauen Novembertag im Jahr 2021 erhielten wir einen Anruf aus dem Kraftwerk Herne. „Wir haben einen Raum mit sera Technik geerbt“, so umschrieb der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung die Gesamtsituation. „Wir möchten Sie bitten, eine Bestandsaufnahme in unserem Haus durchzuführen“. Genau dieser Anruf war der Startschuss für ein Projekt „zur Ertüchtigung der Salzsäure und Natronlauge Dosierstationen“ in Herne. Die Bestandsaufnahme war niederschmetternd. Die Folgen von Entscheidungen und Nicht-Entscheidungen hatten zu einem Wartungs- und Reparaturstau geführt, so dass die Anlagen nicht mehr wirtschaftlich instandgesetzt werden konnten. Auf Basis der Altanlage erarbeiteten wir ein Konzeptangebot für den Austausch der Dosierstationen und deren Integration in die alte Peripherie.

Umfangreicher als zunächst vermutet
Was im zweiten Corona-Winter schnell Fahrt aufnahm, entwickelte sich zu einem zähen, langwierigen Prozess. Immer wieder wurde das Gespräch gesucht, immer wieder wuchs der Umfang des Gesamtprojektes. Es ging nicht mehr nur darum, zwei Dosieranlagen gleichwertig zu ersetzen. Plötzlich sprachen wir zusätzlich von zwei 15 m³ Natronlaugetanks und einem Schaltschrank.
Das alles war auf einmal der Lieferumfang der sera ProDos GmbH. Herausfordernd, aber kein Problem für uns. Gemeinsam haben Service, Konstruktion, Vertrieb und Produktion zusammengearbeitet, um das Projekt für unseren Kunden umzusetzen.

Zurück zu diesem schönen Sommertag im Juni 2023
Doch warum warten wir, anstatt weiter an unserem Projekt zu arbeiten? Ganz einfach: internationale Arbeitsteilung. Die Dosieranlage wurde zwar von sera in Deutschland in der Anwendungstechnik konzipiert und auch in Immenhausen gezeichnet, gebaut wurde sie aber von unseren Kolleginnen und Kollegen der spanischen sera Niederlassung in Alicante. Pünktlich um 7:30 Uhr übergaben die spanischen Kollegen den Staffelstab an uns, der Spediteur mit der Anlage aus Spanien fuhr auf das Werksgelände und wir konnten die Dosieranlage abladen. Für die Fertigstellung haben wir schon in der Vorwoche sämtliche Optimierungen auf der Saugseite vorgenommen, viele Teile wurden bereits in der Werkstatt des sera Service vorgefertigt, so dass die fertigen Komponenten innerhalb weniger Stunden in das System eingefügt werden konnten. Von der Entleerung der Anlage unter Vollschutz über die Demontage, die druck- und saugseitige Neuverrohrung, die elektrische Verkabelung, die Funktionstests, die elektrische Prüfung bis zur ersten Säureförderung sollten insgesamt nur drei Wochen vergehen. Zeitweise waren fünf seraner gleichzeitig im Einsatz, um den Zeitplan einzuhalten.

sera hat die Hürden und wechselnden Anforderungen mit Erfolg gemeistert. Aus der anfänglichen Geschäftsbeziehung ist eine vertrauensvolle Partnerschaft geworden und wir freuen uns, einen Beitrag zur Netzstabilität und Stromversorgung in Deutschland leisten zu können. Wir danken an dieser Stelle allen Beteiligten bei sera und auf Kundenseite, die zu diesem erfolgreichen Projekt beigetragen haben.

Der Aufwand vor Ort

  • Entleerung der Dosieranlage unter Vollschutz
  • Demontage der Anlage
  • Abladen
  • Staplerbereitstellung
  • elektrische Verkabelung
  • mechanische Verrohrung
  • Vorfertigung von Bauteilen im Werk für den schnellen Umbau von Alt- auf Neuanlage

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