Es war einmal eine Region, zauberhaft und ursprünglich, eingebettet in sanfte Gebirge, durchzogen von blau schimmernden Flüssen und Seen, geprägt durch uralte Baumriesen und beschützt von märchenhaften Burgen und Schlössern. Dann irgendwann wurde sie wachgeküsst und ist heute eine der dynamischsten Regionen Deutschlands. Das ist Nordhessen
Eine verschlafene Region erwacht
40 Jahre Zonenrandgebiet machten Nordhessen in der Vergangenheit nicht gerade attraktiv. Viele Branchen machten einen großen Bogen um die Region am Rande der alten Bundesrepublik. Längst aber ist die Region in der Mitte Deutschlands aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Die Wiedervereinigung küsste die heutige Boomregion wach. Seitdem kennen die Kennzahlen nur positive Vorzeichen und der Weg zeigt weiterhin nur nach oben.
Die Lage ist einzigartig
Nimmt man eine Stecknadel und sticht sie in eine Europakarte, so wird schnell klar, dass Nordhessen nicht nur in Europas Mitte liegt, sondern auch – legt man die Erreichbarkeit zugrunde – das geographische Zentrum Deutschlands ist, mit der geringsten Cut-off-Zeit. Dank perfektem Autobahnanschluss und als Mittelpunkt der Nord-Süd-Hochgeschwindigkeitstrasse der Deutschen Bahn sind Ziele in Nord und Süd, in Ost und West in gleicher Zeit erreichbar. Dies wirkt sich nicht nur auf die Ansiedlung großer Logistikunternehmen aus, sondern verschafft auch Betrieben aus anderen Branchen deutliche Wettbewerbsvorteile. Nirgendwo kann man Güter schneller in alle Richtungen Europas aussenden. Aber nicht nur die geographische Lage führte in den letzten Jahren dazu, dass sich Nordhessen zu einer dynamischen und wirtschaftlich starken Region entwickelt hat. Enge Kooperationen von Hochschulen, Institutionen und Unternehmen spiegeln gelebten Strukturwandel wider. Die Region kann sich mit den bundesweit stärksten Standorten messen. So wurde Nordhessen schon mehrfach zu den dynamischsten Regionen der letzten zehn Jahre gewählt. Die logistische Effizienz und die Synergieeffekte durch diese Kooperationen schaffen ideale Voraussetzungen für die Ansiedelung neuer und die Expansion bestehender Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen. Und dies merkt man. Nordhessen ist schon heute in vielen Bereichen Vorreiter in der Entwicklung von innovativen Produkten und Geschäftsfeldern.
Region der Denker und Pioniere
Nordhessen hat eine lange Tradition an schlauen Köpfen, deren Werken man in vielen Bereichen begegnet. Angefangen bei der Architektur, finden sich in der gesamten Region Baudenkmäler wie der Bergpark Wilhelmshöhe (seit 2013 UNESCO-Weltkulturerbe), Bad-Karlshafen, die Perle des Barocks am nördlichsten Zipfel oder die erste Fußgängerzone Deutschlands, die Treppenstraße in Kassel, um nur einige zu nennen.
Der Computerpionier Konrad Zuse lebte in Hünfeld und erfand den ersten funktionstüchtigen Computer. Seine gleichnamige Firma stellte den ersten weltweit kommerziell vertriebenen Computer her. Auch in der Industrie hat die Region eine lange Tradition: Die Firma Henschel, deren zahlreiche Nachfolgeunternehmen noch heute existieren, entwickelte sich hier zum zeitweise bedeutendsten Lokomotivhersteller Europas und erfand die Technologie des zur damaligen Zeit hochinnovativen Transrapid. Zudem nimmt die Region nicht nur eine Vorreiterrolle im Bereich der Erneuerbaren Energien ein, auch viele aktuelle Entwicklungen von E-Mobilitätslösungen werden federführend in Nordhessen betrieben. Mit den zahlreichen Automobilherstellern, deren Zulieferern und großen Logistikunternehmen besitzt Nordhessen eine hohe Kompetenz in der Mobilitätswirtschaft.
Mit Kassel verbinden Kunstliebhaber auf der ganzen Welt die documenta. Vom Kunstprofessor Arnold Bode initiiert, öffnet seit über 60 Jahren alle fünf Jahre die weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst für 100 Tage ihre Tore. Namen wie Konrad Duden, der maßgeblich zu einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung beitrug und Jacob und Wilhelm Grimm stehen für Pioniergeist der Sprache. Die Märchen der Brüder Grimm sind weltweit bekannt und prägen sehr stark das Bild von Nordhessen. 2015 eröffnete mit der Grimmwelt Kassel ein preisgekröntes Museum zur Arbeit der Brüder Grimm und ist seitdem ein Zuschauermagnet in Nordhessen.
Die Universität Kassel, gegründet in 1971, mit mittlerweile 25.000 Studierenden bietet ein breites Angebot an Studienmöglichkeiten und Forschungseinrichtungen. Das Fächerspektrum reicht von Ingenieurwesen, Naturwissenschaften und Mathematik bis hin zu Geistes-, und Gesellschaftswissenschaften und Kunst. Absolventen der Hochschule gründeten in den letzten 40 Jahren über 300 Unternehmen, die in Nordhessen ihren Sitz haben und schufen hiermit mehr als 10.000 Arbeitsplätze.