AUF DEM WEG ZU NEUEN MÖGLICHKEITEN – TRANSFORMATION DES UNTERNEHMENS STANDORTES

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Die Klimaschutzziele der Bundesregierung und der europäischen Union erfordern in den kommenden Jahren massive Anstrengungen und Investitionen. Bis 2030 soll die Industrie bis zu 143 Millionen Tonnen CO2 weniger emittieren. Anspruchsvolle Ziele, die man nur mit einem ganzheitlichen und nachhaltigen Konzept erreichen wird. Eine wichtige Option ist dabei die energetische Sanierung von Industriegebäuden, die zu den kostenaufwendigsten Maßnahmen beim Klimaschutz gehören. Doch die Optionen, ein Gebäude energetisch auf Vordermann zu bringen, sind ebenso vielfältig wie schwer überschaubar. Dämmung der Fassade, Einbau intelligenter Wärmetechnik oder neue Fenster: welcher Schritt bringt den größten Kosten-Nutzen-Effekt? Wir haben uns dieser Herausforderung gestellt und einen umfassenden Umbau unseres Hauptstandortes vollzogen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Umwelttechnisch wie auch betriebswirtschaftlich.

sera hat eine lange Tradition an unserem Unternehmensstandort. Seit mehr als 76 Jahren entwickeln, produzieren und verkaufen wir unsere Produkte aus Immenhausen. Mittlerweile befinden sich zwei Standorte am Hauptsitz. Bereits im Jahr 2012 wurde das Verwaltungsgebäude umgebaut und er-neuert. Werk 2 wurde in den letzten Jahren hinzugekauft, saniert und in Betrieb genommen. Nun wurde auch das Werk 1 grundlegend überarbeitet.

Klima schützen, Wachstumspotenziale steigern

Unternehmen in ganz Deutschland investieren in Energieeffizienz und erneuerbare Energien, um Energie zu sparen und das Klima zu schützen. Auch wir haben uns dieser Herausforderung gestellt und beim Umbau unseres Werks 1 Nachhaltigkeit und Effizienzsteigerung in den Vordergrund gestellt. Was waren unsere Ziele? Unsere neugestalteten Hallen sollten uns die maximale Flexibilität für die Produktion von morgen bieten und Raum für Erweiterungen ermöglichen. Daneben wollten wir durch Energieeffizienz und -einsparung unsere Nachhaltigkeitsziele mit effektiven Kostensenkungen verbinden. Ganz nebenbei sollte zudem ein Ort geschaffen werden, an dem unsere Kollegen gerne an der Zukunft mit-arbeiten wollen. Was haben wir konkret umgesetzt?

Stromsparen durch besseres Licht

LED-Lampen sind stromsparender als Glüh-, Halogen- und Energiesparlampen. Energieeffiziente LEDs sind moderne Alleskönner. Helligkeit, Lichtfarbe und Dimmbarkeit können ausgewählt werden. Mit dem neuen EU-Energielabel kann man zudem die Energieeffizienz einfach vergleichen. LED-Lampen kosten zwar mehr in der Anschaffung als eine Halogenlampe, dank des wesentlich geringeren Energieverbrauches lohnt sich die Investition aber schon nach etwa einem Jahr. Denn knapp fünf Prozent der Jahres-Stromkosten im Betrieb entfallen auf die Beleuchtung. Ein weiterer Vorteil der LED-Lampen ist, dass sie nicht so heiß werden.
Unsere neuen Hallen und Außenbereiche wurden daher komplett mit dem Alleskönner ausgestattet.

Intelligente Energienutzung und -steuerung

Wird das Licht in einer Halle nicht mehr benötigt, dann schaltet es aus. Gesteuert wird dies über ein intelligentes zentrales Steuersystem (KNX), das neben dem Licht auch Lüftung und Heizung über-wacht und koordiniert. Ausgestattet mit Sensoren wird so das passende Energiemanagement betrieben, um die Beleuchtung optimal an Ihre Bedürfnisse anzupassen.

Das sogenannte Smart Home (intelligentes Zuhause) bietet noch viele weitere Möglichkeiten. Der Wärmebedarf, sowohl in der Produktion als auch im Betrieb von Büro- und Gewerbeflächen, ist hoch und oft unvermeidlich. Die Effizienz kann jedoch deutlich erhöht und spezifische Emissionen auf verschiedenen Wegen erheblich gesenkt wer-den, wenn die Steuerung über Temperaturfühler und Sensoren direkt gesteuert wird und so keine unnötigen oder zu hohen Verbräuche entstehen. Angeschlossen an unser neues energiesparendes Heizungssystem können wir so einen Großteil an Emissionen und Kosten einsparen.

Energiesparen durch Energievermeidung

Die Wärmedämmung von Industrieanlagen bietet großes Potenzial. In einer Untersuchung der Forschungsstelle für Energiewirtschaft wurde festgestellt, dass auf Wärmeverluste zwischen 6 % und 20 % des Gesamtbrennstoffverbrauchs entfallen. Maßnahmen wie das Dämmen der Außenfassade oder der Einbau neuer Fenster zahlen sich für Betriebe also relativ schnell aus. Wir haben uns da-her bei unseren Werkshallen für eine komplett neue Außenfassade, die Dämmung aller Dachflächen und den Einbau von neuen, deutlich mehr lichtbringenden Glasfronten entschieden. Damit wurden unsere Hallen nicht nur energieeffizienter, sondern auch heller und offener.

Grüne Energie

In Deutschland gibt es derzeit über zwei Millionen Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von rund 54 Gigawatt, die 2020 knapp 10 % des gesamten Bruttostromverbrauchs abgedeckt haben – das entspricht 34,9 Mio. Tonnen vermiedenen Treibhausgas-Emissionen in CO2 – Äquivalenten. Selbst sauberen Strom zu erzeugen, spart also viele Tonnen CO2 im Jahr ein – und je mehr Energie auf diese Weise erzeugt wird, desto besser für das Klima. Die Photovoltaikanlage nutzt mit der Sonne eine regenerative, unerschöpfliche Energiequelle und trägt so zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland bei. Wer seine elektrische Energie selbst erzeugt und auch direkt verbraucht, sichert sich außerdem eine langfristige Unabhängigkeit vom Strommarkt. Daher war es naheliegend beim Umbau unseres Werkes auch auf eine große PV-Anlage zu setzen. Mit dem von uns selbst er-zeugten Strom verfolgen auch wir im Wesentlichen zwei Ziele: nachhaltige Energieerzeugung und eine Unabhängigkeit vom Strommarkt der Zukunft. 

Im Rahmen des Umbaus wurden daher alle geeigneten Dachflächen am Hauptstandort in das Projekt miteinbezogen. Die installierte Leistung unserer neuen Anlage beträgt aktuell über 300 kWp und deckt damit den durchschnittlichen Jahresverbrauch unseres Werks 1 vollständig ab. Damit können wir knapp 200 Tonnen CO2 jährlich einsparen. Besonders im gewerblichen Bereich ist die Erzeugung Erneuerbarer Energie sehr sinnvoll, da man eine hohe Eigenverbrauchsquote erreichen kann. Dort wird vor allem tagsüber gearbeitet, also genau dann, wenn die Energieausbeute besonders hoch ist. Das liegt an den Nutzungszeiten für Maschinen, Licht oder Heizung, die sich im Wesentlichen während der Sonnenstunden abspielen. Damit wir dies optimal nutzen können ist in die Anlage ein intelligentes Lastmanagement integriert, das nicht genutzte Energie zwischenspeichert und zum Bei-spiel in die gerade im Bau befindlichen zusätzlichen 14 Ladepunkte für Elektroautos weiterleiten kann. Überschüssige Energie wird schließlich ins Netz eingespeist. Zudem sind weitere Ladepunkte für die Nutzung von E-Bikes in Planung, die dann ebenfalls ins System integriert werden. 

Mit der Nutzung des grünen Stroms verfolgen wir unser Ziel sera goes green.

Bessere Arbeitsatmosphäre und mehr Raum für Effizienz

Die gesamte Fläche kann heute deutlich besser und effizienter genutzt werden. Es entstand eine größere Produktionsfläche, die uns maximale Flexibilität für die Veränderungen der Zukunft gibt. Durch die komplett neue Konzeption (z.B. Deckenkonstruktion) können wir in Zukunft jede Form des Produktionslayout in den Hallen umsetzen. Außerdem konnten aufgrund der hohen Anforderungen in unseren Produktbereichen die Prüf- und Testräume verbessert und noch einmal ausgebaut werden. Mit den neuen offenen und transparenten Hallen haben wir eine Basis dafür geschaffen, dass alle Kollegen sich maximal wohl fühlen können und mit uns gemeinsam an der Energie der Zukunft arbeiten können.

UMBAUMASSNAHMEN

  • PV-Anlage mit ca. 303 KW/peak entspricht dem durchschnittlichen Jahresstrombedarf Werk1
  • Neue Elektrohauptverteilung und Unterverteilungen plus Erweiterung der Anschlusskapazität unter anderem für Ladeinfrastruktur E-Mobilität
  • Helle, durchgängige Farbgestaltung im Innen-/Außenbereich
  • Helle, transparente Gestaltung durch Glasfronten/-einbauten
  • Energiesparende LED-Beleuchtung im Innen-/Außenbereich
  • Energiesparende neue Heizung und -Steuerung inkl. Temperaturfühlern in den Produktionshallen
  • Zentrales digitales Steuerungssystem für Heizung, Licht, Lüftung (KNX)
  • Neues zentrales, digitales Sicherheitssystem
  • Neue Dacheindeckung und -abdichtung mit verbesserter Wärmedämmung
  • Erweiterung der Produktions-/Logistikflächen
  • Neue Deckenkonstruktion für flexible Fertigungs-/Montagekonzepte
  • Ausbau neuer Prüf- und Testräume

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