CHEMIKALIENVERSORGUNG BEI DER KONDITIONIERUNG VON KESSELSPEISEWASSER

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Der Standort von Vynova Wilhelmshaven am westlichen Rand der Nordseebucht und mit direktem Zugang zum einzigen Tiefseehafen Deutschland ist ideal. Hier produziert das Traditionsunternehmen Suspensions-PVC (S-PVC), ein hochwertiges Material, das in der verarbeitenden Industrie viel genutzt und verbaut wird. Darüber hinaus wird Vinylchlorid-Monomer (VCM) hergestellt, ein wesentlicher Baustein zur Herstellung von PVC.

Bei der aufwändigen Produktion kommen auch Dampfkessel zum Einsatz. Dampfkessel werden über den ganzen Tag unter hohem Druck und hohen Temperaturen betrieben. Hierbei ist die Zusammensetzung des den Kessel speisenden Wassers von großer Wichtigkeit. Ist das chemische Gleichgewicht nicht gegeben, können Schäden am Kessel und an Apparaturen auftreten sowie Ablagerungen von Mineralien aggressiv auf die Leitungssysteme und Armaturen einwirken.

Wie bei der Trinkwasseraufbereitung wird zur Regelung der Härte des Wassers und des pH-Wertes z.B. eine Ammoniaklösung eingesetzt. Nachteil dieser Chemikalie ist, dass es sich bei Ammoniumhydroxid um ein flüchtiges Medium handelt und dieses kontinuierlich dem System zugeführt werden muss.

In Abhängigkeit von der übergeordneten Anlage erfolgt in der Regel die Zugabe einer 0,5…1% Lösung. Aus kommerziellen Gründen wird meist ein Konzentrat von 15…24% beschafft und durch Anlagenteile vor Ort die Verbrauchslösung hergestellt. Zur Anlieferung des Konzentrates werden hier bevorzugt „Intermediate Bulk Container“ (IBC) verwendet.

Vollständige Entleerung des IBCs dank sera IBC-Entleerstation

Für die Chemikalienversorgung wurde für den Kunden Vynova speziell eine IBC-Entleerstation auf den Anwendungsfall zugeschnitten. Die Station bietet eine Abstellfläche für den IBC und einen Zwischentank mit Niveauüberwachung. Vorteil dieses Aufstellkonzeptes ist die Möglichkeit zur vollständigen Entleerung des IBCs ohne Restmenge. Die Niveauüberwachung ist in diesem Fall als kontinuierliche Radarmessung ausgeführt.

Die Versorgung der nachgeschalteten Anlagenteile mit konzentrierter Chemikalie übernimmt zuverlässig eine Membranpumpe von sera. Der pulsierende Förderstrom der Pumpe wird in der Druckleitung mit einem Pulsationsdämpfer optimal geglättet und mit einem Durchflussmesser optisch überwacht.

Explosionsschutzkonzept wegen Ammoniumhydroxidlösungen

In der Designphase des Projektes erfolgte eine Begutachtung der Anlage durch einen Sachverständigen. Da höher konzentrierte Ammoniumhydroxidlösungen die Bildung von Ex-Zonen zur Folge haben, wurde eine Explosionsschutzkonzept erstellt und die Anlagentechnik entsprechend ausgeführt. Alle elektrischen Betriebsmittel wie die Füllstandsmessung, die Leckageüberwachung und die Dosierpumpe wurden gemäß der Zoneneinteilung des Konzeptes ausgeführt. Der Kunststoffrahmen, die Auffangwanne, der Zwischenbehälter und die Stellfläche für den IBC sind aus leitfähigem Kunststoff gefertigt. Über die zugehörige Steuerung ist sichergestellt, dass die Dosierpumpe gegen Trockenlaufen geschützt ist. Ferner ist die Pumpe mit einer Membranüberwachung ausgestattet. Die zugehörigen Stromkreise sind gemäß Explosionsschutzkonzept als eigensichere Stromkreise ausgeführt.

Die komplette Anlage mit angeschlossenem IBC ist gasdicht ausgeführt. Die beim Betrieb entstehenden Gase werden mit einem Chemikaliendampfschloss zuverlässig neutralisiert. Der Ausgang des Dampfschlosses ist über eine Deflagrationssperre nach außen geführt, so dass eine Zündung einer eventuell vorhanden explosionsfähigen Atmosphäre von außen verhindert wird.

Mit ihren Produkten sorgt sera für eine sichere und nachhaltige Produktion von S-PVC bei Vynova Wilhelmshaven.

IBC-Entleerstationen von sera 

  • Vollständige Entleerung
  • Wirtschaftlich und nachhaltig
  • Kundenspezifische Umsetzung möglich

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